Landrat und Fraktionsvorsitzende zeigen Flagge

Aufruf von Kreis und Kommunen zur Spendensammlung für Geflüchtete aus der Ukraine

01.03.2022, 19:34 Uhr
Setzten ein klares Zeichen für den Frieden: Sonja Crämer-Gembalczyk, Dr. Günter Kirstein, Johannes Waldmann, Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, Norbert Vogelpohl, Henning Höne und Klaus-Viktor Kleerbaum.
Setzten ein klares Zeichen für den Frieden: Sonja Crämer-Gembalczyk, Dr. Günter Kirstein, Johannes Waldmann, Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, Norbert Vogelpohl, Henning Höne und Klaus-Viktor Kleerbaum.

 Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr traf sich heute kurzfristig mit den Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen und der fraktionslosen Kreistagsabgeordneten Sonja Crämer-Gembalczyk vor dem Kreishaus I, um gemeinsam ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Die Anwesenden tauschten sich über die aktuelle Lage in der Ukraine aus und sprachen auch über die Konsequenzen dieses Kriegs für den Kreis Coesfeld.

 „Wir sind immer noch entsetzt, dass Krieg in Europa herrscht und fordern den unverzüglichen Stopp des Angriffs“, betont der Landrat. „Die europäischen und nationalen Bemühungen, den Menschen schnelle und unbürokratische Hilfe zukommen zu lassen, ist ein guter Schritt und ein tolles Zeichen der Gemeinschaft und Gerechtigkeit.“ 

Die große Solidarität und Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung sei sehr ermutigend, so Landrat Dr. Schulze Pellengahr. Er appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, nicht privat zur Grenze zu fahren, um Kriegsflüchtlinge in den Kreis Coesfeld zu holen. Auch die Bezirksregierung rät von privat organisierten Transporten in die Kriegsregion dringend ab. 

Die Flüchtlingshilfe wird bereits zentral von Bund und Land NRW organisiert und soll geordnet erfolgen. Die weitere kreisweite Koordination von Hilfen und Unterstützungsleistungen wird kurzfristig zwischen dem Landrat und den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der kreisangehörigen Städte und Gemeinden abgestimmt.

Dabei bereiten sich Kreis und Kommunen darauf vor, dass sich in den kommenden Wochen zahlreiche Menschen aus dem Kriegsgebiet in Sicherheit bringen müssen. Es werden vor allem Frauen und Kinder sein, die vor dem russischen Angriff fliehen und hier Schutz suchen. 

Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Coesfeld sucht nach Menschen, die Ukrainisch oder Russisch sprechen und als Sprachmittler übersetzen können. Die kommunale Familie ruft derweil auch zu Geldspenden auf und initiiert auf der Plattform „Gut für das Westmünsterland“ ein Spendenprojekt, das die Bürgerinnen und Bürger nutzen können. Die eingehenden Spenden werden anschließend gesammelt an die Aktion „Aktion Deutschland Hilft“ weitergeleitet – ein Bündnis deutscher Hilfsorganisationen für die Ukraine-Nothilfe. Ein Quervereis zur Spendenplattform findet sich auf der Seite www.kreis-coesfeld.de.

Wilhelm Sendermann, Sprecher der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Kreis Coesfeld, betont: „Da das Leid und die Folgen von Krieg und Vertreibung immens sind und viele Menschen ihre gesamte Existenz verloren haben, ist jede noch so kleine Spende wichtig. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir im Kreis Coesfeld ein solche hilfsbereite Bevölkerung haben und möchten nun auch auf diesem Wege unsere Solidarität zeigen.“ Und Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr unterstreicht: „In dieser Situation müssen wir alle solidarisch zusammenstehen. Mit einer Spende können wir den Betroffenen dringend benötigte Hilfe zukommen lassen und zeigen: Sie sind nicht allein!“

Beim Kreis wurde eine Koordinierungsstelle geschaffen. Erste Vorplanungen laufen an, damit im äußersten Notfall größere Notunterkünfte für ukrainische Flüchtlinge eingerichtet werden können; Erfahrungen in 2015/2016 haben gezeigt, dass dies innerhalb weniger Tage erfolgen kann. Eine detaillierte FAQ-Liste zum Thema, die auf der Internetseite des Kreises erscheinen soll, wird aktuell gehalten.