200 Jahre jung: Festakt aus Anlass der Gründung des Kreises Coesfeld würdigte das Erreichte

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr hieß viele Gratulanten willkommen

24.11.2016, 15:11 Uhr
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (2.v.l.) mit den Rednern des Festaktes: MdB Karl Schiewerling, Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke und Dr. Peter Paziorek (v.l.n.r.)
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (2.v.l.) mit den Rednern des Festaktes: MdB Karl Schiewerling, Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke und Dr. Peter Paziorek (v.l.n.r.)

Es war der Höhepunkt eines ereignisreichen Jubiläumsjahres: Beim offiziellen Festakt zum 200. Geburtstag des Kreises Coesfeld konnte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr rund 150 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im voll besetzten Großen Sitzungssaal des Kreishauses willkommen heißen.

Grußworte von MdB Karl Schiewerling und Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke sowie die Festrede von Dr. Peter Paziorek, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., standen dabei im Mittelpunkt. Der Feierstunde war ein ökumenischer Gottesdienst in der Coesfelder Pfarrkirche St. Lamberti vorausgegangen, in dem Kreisdechant Johannes Arntz in seiner Predigt in beeindruckender Weise auf das Kreisjubiläum einging. Alle Redner betonten im Verlaufe der Feierstunde die überaus positive Entwicklung des Kreises Coesfeld in den letzten Jahrzehnten. Der Erfolg des Kreises Coesfeld habe sich auch in Berlin herumgesprochen, berichtete Karl Schiewerling, wobei die Bundeskanzlerin inzwischen wisse, dass es „Coesfeld“ und nicht „Zösfeld“ heißt. Auch der Regierungspräsident zollte dem Kreis Respekt: „Hut ab, machen Sie weiter so!“ Dr. Paziorek lieferte einen wahren Parforceritt durch die Regionalgeschichte Westfalens – sein persönliches Steckenpferd, wie er bekannte. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Entstehung der Altkreise Coesfeld und Lüdinghausen: Er umriss das historische Wechselspiel zwischen Frankreich, Preußen und Westfalen, mit den Auswirkungen des Wiener Kongresses von 1815. Intensiv analysierte er die kommunale Neuordnung in den 1970er-Jahren, als die Zukunftsaussichten des Kreises Coesfeld keineswegs rosig waren – und leitete daraus Perspektiven für die Gegenwart ab: Das gleiche Engagement und die große Aufbruchsstimmung seien auch heute gefragt: Dann könne sich die ländliche Region langfristig gegenüber den prosperierenden Zentren behaupten. Musikalisch umrahmt wurden die Redebeiträge durch ein Klarinettenensemble des Jugendorchesters der Musikschule Havixbeck – mit zwei Klezmer-Stücken und einer Version des Popklassikers „Yesterday“. Gegen Ende gab es die Geburtstagsgeschenke: Zum Jubiläum war ein Gemälde des jungen Malers Gan-Erdene Tsend entstanden, der herausragende Persönlichkeiten und besondere Orte des Kreises dargestellt hatte. Ein Druck dieses Motivs wurde Festredner Dr. Peter Paziorek als Dankeschön überreicht. Eine besondere Überraschung hatte auch Schulleiterin Monika Stoll-Röhl parat: Das Oswald-von-Nell-Breuning-Berufskolleg spendierte eine von Bäcker-Auszubildenden gebackene Geburtstagstorte, die direkt beim Imbiss nach dem Festakt als Dessert verzehrt wurde.