„In der Krise Köpfe kennen“

Landrat und Bürgermeisterinnen und Bürgermeister trafen sich zum Strategieworkshop im Kloster Gerleve

17.02.2022, 18:13 Uhr
Verwaltungsspitzen und -fachleute trafen sich im Kloster Gerleve in Billerbeck.
Verwaltungsspitzen und -fachleute trafen sich im Kloster Gerleve in Billerbeck.

 „In der Krise Köpfe kennen hilft!“, lautet eine der zentralen Erkenntnisse, wenn es um ein leistungsstarkes Krisenmanagement im Katastrophenfall geht. Zu diesem und weiteren Themen tauschten sich die elf kreisangehörigen Städte und Gemeinden, die Kreisverwaltung und Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr bei einem halbtägigen Strategieworkshop am gestrigen Mittwoch im Kloster Gerleve aus.

 

 „Egal ob extremes Wetterereignis, Stromausfall oder Flugzeugabsturz – wir müssen gut vorbereitet sein auf alle Eventualitäten, um im Zweifelsfall sofort handlungsfähig zu sein“, erläutert der Landrat – und ergänzt: „Krisenmanagement ist ein gutes Beispiel für jene Herausforderungen, die auch interkommunal gedacht werden müssen.“ So blieb es nicht beim bloßen Erfahrungsaustausch: Vielmehr wurden konkrete Schritte für ein noch besseres Krisenmanagement vereinbart, indem gemeinsame kreisweite Leitlinien für unterschiedliche Notsituationen erarbeitet und in gemeinschaftlichen Übungen erprobt werden sollen. Denn im Krisenfall bleibt keine Zeit für lange Recherchen – Abläufe, Anzusprechende und Zuständigkeiten müssen bekannt und bewährt, kritische Infrastrukturen identifiziert sein. 

Ebenfalls auf der Agenda stand die Frage, wie im Kreis Coesfeld ein zukunftsfähiges Mobilitätsangebot geschaffen werden kann. Klar wurde, dass auf den unterschiedlichen Ebenen bereits viele gute Projekte laufen – vom neuen ExpressBus-Angebot über schnelle interkommunale Radwegeverbindungen bis hin zu Sharing-Möglichkeiten und bedarfsorientierten Angeboten für die letzte Meile. Dabei wurde vereinbart, den interkommunalen Austausch noch weiter zu intensivieren, um erfolgreiche Projekte örtlich übertragen zu können. Zugleich wurde klar, dass viele Weichenstellungen nicht auf kommunaler Ebene, sondern in Düsseldorf und Berlin erfolgen müssen. So sei es beispielsweise nicht nachvollziehbar, dass der Schienenpersonennahverkehr vom Bund, der straßengebundene ÖPNV jedoch von den Kommunen finanziert wird. Im dritten Themenblock ging es um zukunftsfähiges Wohnen im Kreis – ein Thema, das aufgrund der hohen Wohnraumnachfrage bei gleichzeitiger Flächenknappheit und teils extremen Preisentwicklungen alle Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen stellt. Auch hier entwickelte sich ein intensiver Meinungs- und Erfahrungsaustausch zwischen den Bürgermeisterinnen und -meistern. „Der Strategie-Workshop war eine runde Sache“, freut sich Bürgermeistersprecher Wilhelm Sendermann (Olfen). „Es war gut, sich abseits der monatlichen Bürgermeisterkonferenz mal einen halben Tag Zeit zu nehmen, um vertieft diskutieren zu können.“ Der ohnehin schon sehr intensiven interkommunalen Zusammenarbeit im Kreis Coesfeld habe es jedenfalls sehr gut getan.