„Jedes Kind ist besonders wertvoll“, betonte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, als er zusammen mit Dr. Thomas Brüggemann von der Stadt Velen nun einen Kooperationsvertrag unterzeichnete. Denn künftig werden auch Förderschüler aus der Nachbarstadt den Coesfelder Teilstandort der Pestalozzischule besuchen, was Brüggemann als räumlich naheliegend bezeichnete. Die Alternative für die Mädchen und Jungen wäre ein Schulbesuch in Bocholt, der mit erheblichem Mehraufwand verbunden sei.
Die Trägerschaft der Förderschule der Stadt Dülmen mit dem Förderschwerpunkt Lernen hatte der Kreis Coesfeld zum 01. August 2015 übernommen; zugleich errichtete der neue Träger in der zum Schuljahr 2015/2016 aufgelösten bisherigen Fröbelschule, die zuvor an der Grimpingstraße als Förderschule der Stadt Coesfeld mit dem gleichen Förderschwerpunkt betrieben wurde, einen Teilstandort der Pestalozzischule. Schulleiter Lothar Rotherm freute sich, dass der Schulstandort durch das Engagement des Kreises Coesfeld erhalten werden kann, auch die Vereinbarung mit Velen trage zur Zukunftssicherung bei. Die Schülerzahlen hätten sich mittlerweile stabilisiert; auch von Eltern aus Gescher werde Interesse signalisiert. Es gehe darum, Kinder passgenau zu fördern und dies möglichst wohnortnah oder vertretbar weit entfernt zu tun, betonten die Beteiligten. Martin Jasper, Abteilungsleiter Schule und Bildung des Kreises Coesfeld, umriss das Engagement des Kreises. Er sei froh, dass der Kreis Coesfeld – nach beispielhafter Abstimmung mit den Städten und Gemeinden – mit der Pestalozzischule in Coesfeld und Dülmen, der Peter-Pan-Schule in Dülmen und der Astrid-Lindgren-Schule in Lüdinghausen ein verlässliches Förderschulangebot in den Bereichen Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung vorhalte. Zuvor habe die drohende Schließung von Förderschulen aufgrund der starren Vorgaben der Mindestgrößenverordnung des Landes viele Eltern verunsichert. Als Elternvertreterinnen nahmen Beatrix Kappel und Ulrike Jung an dem Treffen teil und machten sich für das Wahlrecht der Eltern stark: Die Familien sollten auch künftig selbst entscheiden können, ob sie ihr Kind in die Förderschule oder in den Gemeinsamen Unterricht schicken. Denn nicht jedes Kind profitiere von der Inklusion in der Regelschule. Das Image der Förderschule habe sich dabei deutlich verbessert; die gute Arbeit werde inzwischen anerkannt. „Vielfach tut man den Kindern durch die Inklusion keinen Gefallen“, hielt Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr fest – und verschaffte sich bei einem Rundgang einen persönlichen Eindruck vom Schulgebäude mit seinen vielfältigen Fördermöglichkeiten. Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (vorne rechts) und Dr. Thomas Brüggemann (vorne links) unterzeichnen den Vertrag. Hintere Reihe (v.l.n.r.): Elternvertreterinnen Ulrike Jung und Beatrix Kappel, Schulleiter Lothar Rotherm und Abteilungsleiter Mar