Die Skulptur-Projekte in Münster begeistern in diesen Wochen Kunstfans aus nah und fern. Dabei lohnt sich ein Blick ins Umland der Westfalenmetropole ebenfalls.
„Auch im Kreis Coesfeld gibt es prominente Beispiele für Kunst im öffentlichen Raum, die einen Besuch wert sind – ideal zu kombinieren mit einer Fahrt nach Münster“, meint Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, der zugleich auch Vorsitzender des Kulturrates des Münsterlandes ist. Beispiel Coesfeld: Im Herzen der Kreisstadt findet sich „Die Konferenz der Elemente“, die der Bildhauer Jürgen Goertz im Jahr 1990 schuf. Feuer, Erde, Wasser und Luft werden auf ganz unterschiedliche Weise dargestellt und treten miteinander in Dialog – mitten auf dem Markplatz. Das Feuer wird durch einen roten Backsteinturm symbolisiert, der mit farbigen Steinen verziert ist. Eine schwebende, wie ein Wetterhahn drehbare Figur fußt darauf und steht für das Element Luft. Das Wasser findet sich in einem Becken und sprudelt aus fünf abends beleuchteten Kugeln; am Rand „sitzt“ ein großer Fisch buchstäblich auf dem Trockenen. Das angrenzende Beet nimmt die Form des Wasserbeckens auf, ist mit Erde gefüllt und bepflanzt. Ein Wildschwein komplettiert die Gruppe und zählt zu jenen Tieren, die lange aus ihrem ursprünglichen Lebensraum verdrängt wurden. Denn der Umgang des Menschen mit der Schöpfung ist hier das Thema des Bildhauers, der auch Bezug auf den städtebaulichen Zusammenhang nimmt. Auf den Internetseiten der Stadt Coesfeld schreibt Dr. Jörg Heydemann über dieses Ensemble: „Die Zentrik dieser Anlage, die Formenvielfalt ihrer Plastiken, die Bewegungsfähigkeit der großen Figur, treten in eine wohltuende Opposition zu den Fronten der Marktplatzarchitektur.“ Goertz (Jahrgang 1939) hat zahlreiche Großplastiken in deutschen Städten geschaffen; er lebt und arbeitet in der Nähe von Heidelberg.Viele nahmen an der Eröffnung der Skulptur-Projekte 2017 am 10. Juni in Münster teil - darunter auch Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr und sein Vorgänger Konrad Püning