Die Einbringung des Haushaltsentwurfs für 2024 stand im Mittelpunkt der Kreistagssitzung am Dienstag, den 24. Oktober 2023. Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr und Kreisdirektor Dr. Linus Tepe als Kämmerer erörterten die Eckpunkte des Haushalts für 2024 und legten dem Kreistag die im kommenden Jahr zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben des Kreises vor.

Der Haushaltsentwurf 2024 sieht Erträge in Höhe von 505.289.199 € vor. Dem stehen Aufwendungen in Höhe von 511.289.199 sowie einer Entnahme aus der Ausgleichsrücklage in Höhe von 6.000.000 € gegenüber. Der Zahlbetrag der Kreisumlage allgemein 2024 liegt im kommenden Jahr bei 113.785.236 €; 4,47 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die Kreisumlage Mehrbelastung Jugendamt wird mit 50.473.642 € ausgewiesen, was einer Steigerung um 1,81 Prozentpunkten entspricht. Die Steigerungen basieren insbesondere auf den stark gestiegenen Personalkosten im Zuge der Tariferhöhungen im TVöD, höherer Aufwendungen gegenüber dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe sowie deutlicher Steigerung der Jugendhilfekosten.

Landrat Dr. Schulze Pellengahr umriss in seiner Rede die derzeitigen Herausforderungen für den Kreis und die Gesellschaft insgesamt. Scharf verurteilte er den Terrorangriff der Hamas auf Israel und knüpfte damit an das Gedenken der Opfer im Heiligen Land zu Beginn der Kreistagssitzung an. Mit Blick auf die vielen Krisenherde in der Welt stellte er fest, dass noch nie so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg und Terror gewesen seien. Dies führe auch im Kreis Coesfeld dazu, dass die Zahl der Menschen, die Schutz suchen, stetig ansteige. Trotz dieser multiplen Krisen sei es wichtig, dass sich der Kreis Coesfeld deutlich gegen Antisemitismus und alle Formen radikalisierter Gewalt, gleich ob von rechts oder von links stelle und sich ein jeder immer wieder für Toleranz, Meinungsfreiheit und für einen friedlichen Diskurs einsetze. An die Kreistagsmitglieder gewandt führte er aus: „Hier im Kreistag pflegen wir aus meiner Sicht einen sehr guten, kollegialen und ausgeprägt demokratischen Umgang miteinander. Das ist keineswegs selbstverständlich, so dass ich Ihnen hierfür heute auch einmal ausdrücklich danken möchte.“

Kreiskämmerer Dr. Linus Tepe legte anschließend die Kernzahlen für den Haushalt dar. Dabei betonte er, dass es nun an der Zeit sei, den Gürtel etwas enger zu schnallen. Er führte aus, dass die umfassenden Einsparungen in den verschiedenen Budgets durch die Kostensteigerungen häufig wieder ausgeglichen, meist sogar übertroffen wurden. Dennoch habe man wo immer möglich Einsparpotenziale ausgeschöpft. So gelang es bereits bei der Erstellung des Haushaltsentwurfs gegenüber dem Erstansatz über 1,5 Millionen Euro einzusparen. Insgesamt könne er damit einen Haushaltsentwurf präsentieren, der bereits mit dem Titel „Mit Zuversicht in eine gemeinsame Zukunft“ deutlich mache, dass der Kreis Coesfeld maximal kommunalfreundlich agiere.

In den kommenden Wochen finden die Haushaltsberatungen der politischen Gremien statt; am 5. Dezember 2023 wird im Kreistag über das Zahlenwerk entschieden.